Was ist Coaching?

  • Der Begriff kommt aus dem Bereich des Sports. Hier ist der Coach Ratgeber in allen fachlichen und persönlichen Belangen des Sportlers. In der Managementliteratur bezeichnet Coaching eine auf die Arbeitswelt bezogene Beratungsform. Sie wird von Führungskräften in Firmen, Verwaltungen und sozialen Dienstleistungseinrichtungen in Anspruch genommen. In der Arbeitswelt haben viel mehr Personen Führungsaufgaben wahrzunehmen, als das landläufig bewusst ist: vom Gruppenleiter bis hin zum Topmanager. Ein hohes Maß an Managementaufgaben haben auch Spezialisten zu erfüllen. Coaching ist ein individuelles Unterstützungsangebot und ein hervorragendes Instrument der Personalentwicklung. Über traditionelle Angebote in Seminarform oder als Training hinausgehend werden beim Coaching auf den Klienten zugeschnittene Fragestellungen thematisiert. Aus unterschiedlichen Anlässen wird Coaching in Anspruch genommen, z. B.:
  • Jemand übt eine anspruchsvolle berufliche Tätigkeit aus und will Chancen ausloten, sich weiter zu entwickeln. Coaching ist dann hilfreich als Karriereberatung. Im Gegensatz zu einer klassischen Laufbahnberatung werden nicht nur Lebenslauf, Berufsbiographie, erreichte Abschlüsse oder Branchen, in denen jemand gearbeitet hat, betrachtet. Darüber hinaus werden mittels verschiedener Coaching-Methoden Fähigkeiten und Anlagen bewusst gemacht, die in einer Person schlummern. Es wird die Möglichkeit geboten, sich in neue Arbeitskulturen einzufühlen und damit vertraut zu machen. Auch der (bevorstehende) Verlust einer anspruchsvollen Stelle kann Anlass für Karrierecoaching sein.
  • Anlässlich des Wechsels einer Stelle – innerhalb einer Organisation oder hin zu einem neuen Arbeitgeber – wird Coaching häufig wahrgenommen. In dieser Situation hat z. B. jener, der in der Hierarchie aufgestiegen ist, auf andere Klippen zu achten als der, der gänzlich neu ins Unternehmen gekommen ist. Mit dem Coach können knifflige Konstellationen oder Gespräche analysiert und Strategien überlegt werden, die die Einarbeitungszeit gelingen lassen. Für den Umgang mit schwierigen Mitarbeitern werden hilfreiche Instrumente vorgestellt.
  • Konflikte sind im Berufsleben an der Tagesordnung und können zerstörerische Wirkungen zeigen. Wer in einen schweren Konflikt verwickelt ist, spürt unmittelbar dessen belastende und negative Seite. Deshalb wird ein Konfliktcoaching zunächst im Sinne einer „Erstversorgung“ versuchen, empfundene Belastungen zu mildern. Dazu hilft eine Konfliktanalyse. Es werden etwa Ausmaß, beteiligte Akteure und Eskalationsstufe des Konflikts sichtbar und somit die von ihm ausgehende Bedrohung begrenzt. Es zeigen sich auch Potentiale, wie durch den Konflikt eine positive Entwicklung ausgelöst bzw. angetrieben werden kann. Techniken zur Konfliktlösungskompetenz und zur Stressbewältigung werden eingeübt, um für erneut auftretende Konflikte gewappnet zu sein.
  • Ein hoher Grad an Qualifikation und Motivation von Mitarbeitern ist Voraussetzung für den Erfolg einer Organisation und Geld wert. Für Mitarbeiterqualifizierung waren in der Vergangenheit ganze Fortbildungsabteilungen tätig. Moderne und systematische Personalarbeit hingegen ist strategisch ausgerichtet. Sie bietet nicht Seminare oder Trainings nach dem Gießkannenprinzip für alle an. Vielmehr analysiert sie künftige Bedarfe der Organisation und bereitet eigene Mitarbeiter gezielt darauf vor, verantwortliche Positionen zu übernehmen. Coaching ist so eine Art Gratifikation für Mitarbeiter, um deren weitere Karriere in der Organisation zu fördern. Personalverantwortliche empfehlen Coaching auch dann, wenn Führungspersonen neu ernannt worden sind und sich gut einarbeiten sollen, wenn sie in Konflikte verwickelt sind oder Unterstützung bei ihrer Führungstätigkeit benötigen. Auch bei Umstrukturierungen und Fusionen, bei der Einführung neuer Führungsmethoden und bei organisatorischen Neuausrichtungen ist Coaching eine probate Form der Unterstützung für Führungskräfte.
  • Die ursprüngliche und nach wie vor häufigste Form ist die Beratung unter vier Augen im Einzel-Coaching. Für mehrere Personen auf gleicher hierarchischer Ebene bietet sich Gruppen-Coaching an, für Teams von Führungskräften Team-Coaching. Unmittelbar an ein Seminar kann sich Einzel-Coaching anschließen und dabei individuell trainiert werden, wie theoretisches Wissen in die Praxis zu transferieren ist. Methodisch dominieren Formen professioneller Gesprächsführung. Verwendung finden auch Medien unterschiedlichster Art, Rollenspiele oder Panoramaerarbeitungen. Eine breite Methodenvielfalt macht gutes Coaching aus.